Unser Planet steht vor drei miteinander verbundenen Herausforderungen: Wie kann man dem Klimawandel vorbeugen, die globale Gesundheit schützen und eine Bevölkerung ernähren, die bis 2050 10 Milliarden Menschen erreichen wird? Um alle drei zu bewältigen, sind transformative und systemische Lösungen erforderlich. Aus diesem Grund hat das Villars Institute die EAT-Lancet 2.0 Kommission eingeladen, um ihre Arbeit an einer wissenschaftlich fundierten Transformation des globalen Lebensmittelsystems voranzutreiben.
Gestaltung der Zukunft von Nahrung und planetarer Gesundheit
Im Jahr 2019 veröffentlichte die erste EAT-Lancet-Kommission ihren bahnbrechenden Bericht, in dem das Konzept der „Planetary Health Diet“ eingeführt und skizziert wurde. Dieser flexible und anpassungsfähige Ernährungsrahmen legte den Akzent auf den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel und gleichzeitiger Reduzierung der Aufnahme tierischer Erzeugnisse und verarbeiteter Lebensmittel.
Es war das erste globale wissenschaftliche Ziel für eine gesunde Ernährung auf der Grundlage von sechs Umweltgrenzen für die Lebensmittelproduktion. Es hob nicht nur die unverhältnismäßig großen Auswirkungen hervor, die das Ernährungssystem auf die planetaren Grenzen hat, sondern zeigte auch, dass die Ernährung von 10 Milliarden Menschen mit einer gesunden Ernährung innerhalb sicherer planetarer Grenzen sowohl möglich als auch notwendig ist.
Die Verabschiedung der „Planetary Health Diet“ würde dazu beitragen, schwere Umweltschäden zu vermeiden und jährlich etwa 11 Millionen vorzeitige Todesfälle von Erwachsenen zu verhindern. Unsere Lebensmittelsysteme tragen mehr als ein Drittel aller Treibhausgasemissionen bei und sind die Hauptursache für den Verlust an biologischer Vielfalt. Wie Professor Johan Rockström auf dem Villars Summit 2023 bemerkte: „Wenn man Essen in Ordnung bringt, bringt man den Planeten in Ordnung.“
Diese kraftvolle Erkenntnis ist der Grund, warum Dr. Gunhild A. Stordalen und Professor Johan Rockström seit über einem Jahrzehnt zusammenarbeiten, um eine Vision von wissenschaftlich fundierten Lösungen für eine nachhaltigere und gesündere Zukunft zu entwickeln.
Sie gründeten die EAT Foundation, um eine globale Bewegung für nachhaltige Lebensmittelsysteme zu schaffen und eine Plattform für Dialog und Wissensaustausch zu bieten, globale Gipfeltreffen einzuberufen, wissenschaftliche Forschung zu erleichtern und politische Interessenvertretung zu betreiben. Durch das Zusammenbringen von Wissenschaftler:innen, politischen Entscheidungsträger:innen, Führungskräften aus der Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen zielt sie darauf ab, eine Transformation des globalen Ernährungssystems zu katalysieren.
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EAT zielt darauf ab, das Ernährungssystem innerhalb von neun planetaren Grenzen zu halten, die sich die Menschheit für kommende Generationen weiterentwickeln und gedeihen lassen kann.
Dieses Ziel führte zur Gründung der ersten EAT-Lancet-Kommission in Zusammenarbeit mit der weltberühmten medizinischen Zeitschrift The Lancet, die führende Expert:innen in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Politik zusammenbrachte, um evidenzbasierte Leitlinien für eine nachhaltige und gesunde Ernährung bereitzustellen.
Die neu gegründete EAT-Lancet 2.0 Kommission wird Leitlinien entwickeln, die auf unterschiedliche kulturelle und geographische Kontexte zugeschnitten sind, um den Übergang zu nachhaltigeren und gesünderen Ernährungsgewohnheiten weltweit zu beschleunigen. Sie wird gemeinsam von Walter Willett, Johan Rockström und Shakuntala.
Die EAT Lancet 2.0 Kommission auf dem Villars Summit 2023
EAT organisierte die zweite globale Konsultation der EAT-Lancet 2.0 Kommission in Villars sur Ollon auf dem Villars Summit 2023.
Das Villars Institute hatte die Ehre, eine Plattform für eingehende Diskussionen über wissenschaftliche Ziele und Empfehlungen anzubieten, um sich an den neuesten Erkenntnissen und neuen globalen Herausforderungen auszurichten. Die Diskussionen in Villars konzentrierten sich auf mehrere neue Elemente, darunter:
- Eine stärkere Fokussierung auf Vielfalt und die Anpassung der regionalen und lokalen Ernährungsgewohnheiten;
- Stärkung der Vielfalt in der Zusammensetzung der Kommission;
- Ein neuer Schwerpunkt auf Ernährungsgerechtigkeit und die Ziele des sozialen Ernährungssystems.
Wir freuen uns auf die zukünftigen Ergebnisse der EAT-Lancet 2.0-Kommission, da sie die Öffentlichkeit und andere interessierte Stakeholder, die vom globalen Lebensmittelsystem betroffen sind, in Diskussionen über den Übergang zu gesunden, nachhaltigen und gerechten Lebensmittelsystemen einbezieht.